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Floristen gestalten „Hüte“ am zone.college in Doetinchem

Erstes „Lernen ohne Grenzen“Tandemprojekt“ der Floristen des zone.college in Doetinchem und des Anne-Frank-Berufskollegs aus Münster am 9. und 10. Oktober  2018

In der Tradition von 13 vorangegangenen 2-tägigen Kooperationsprojekten hatten die gastgebenden niederländischen Lehrer Ellen Timmerman und Helga Geels mit ihren Schülerinnen für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt. Ziel war es, Mode und Floristik auf besondere Weise zusammenzuführen.

Der erste Projekttag wurde dazu genutzt, um im Museum MORE im „Kasteel Ruurlo“ ästhetische Erfahrungen zu sammeln. Wer verschiedene Bilder im Kopf verfügbar hat, kann sie bei der Umsetzung von floristischen Werkstücken zu neuen Problemlösungen verknüpfen. Das Museum MORE besitzt die größte Sammlung mit Werken des niederländischen Malers Carel Willink (1900 – 1983). Er gilt wegen der befremdlich wirkenden Stimmung in seinen Bildern auch als Vertreter des imaginären Realismus. Seine 2. Frau Mathilde fiel durch ihren extravaganten Stil auf. Mathilde kaufte kostbare Gewänder der Modeschöpferin Fong-Leng auf und trug sie mit auffallenden Frisuren und außergewöhnlichem Make-up. Einige dieser Gewänder, ergänzt durch Portraitfotos von Mathilde sind im Museum MORE ausgestellt. Der niederländische Glamourfotograf Paul Huf hielt Fong-Lengs modische Kunstwerke häufig mit Mathilde als Mannequin fest. Fong-Lengs Inspirationsquellen für ihre Kreationen waren unter anderem auch die exotische Flora und Fauna. Damit eigneten sich die ausgestellten Gewänder außerordentlich gut als Inspirationsquelle für den Workshop des 2. Projekttages. Abgerundet wurde der 1. Projekttag durch teambildende Aktivitäten. So wurde ein gemeinsames Pfannkuchen-Essen in Ruurlo organisiert und niederländisch-deutsche Teams bewältigten ein Labyrinth (Doolhof Ruurlo) in der Nähe des Museums. Am Abend im zone.college in Doetinchem wurden in niederländisch-deutschen Teams Pizzen gebacken. Alle Teilnehmer waren vom dem gemeinsamen Gestalten des Pizza-Belags begeistert und ließen es sich anschließend in geselliger Runde schmecken. Nach einem ereignisreichen 1.Tag wurde dann die Turnhalle für die gemeinsame Nachtruhe hergerichtet.

Am 2. Projekttag bekamen die Schülerinnen die Aufgabe, Hüte passend zu Fong-Leng-Gewändern floristisch zu gestalten. Dazu ward mit Marcel van der Haar ein anerkannter Blumenarrangeur eingeladen, um die Schülerinnen im Rahmen eines Workshops bei dieser Aufgabe anzuleiten und zu unterstützen. Hierzu wurden 13 Teams (niederländisch-deutsch) gebildet, die sich jeweils ein Fong-Leng-Gewand aussuchen und den passenden Hut dazu gestalten mussten. Die Präsentation der entstandenen Hüte fand anschließend im Rahmen eines Wettbewerbs statt. Die Jury, zusammengesetzt aus den beteiligten Lehrern und Marcel van der Haar, bewertete die Hüte nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel:

  •  Passt der Hut zum Gewand?
  •  Wie sauber ist gearbeitet worden?
  •  Wie kreativ war das Team?  ………

Jedes Team bekam als Materialvorgabe eine ausgehöhlte Styropor-Halbkugel und einen Steckschaumring mit dem die Grundform eines Hutes gebildet werden konnte. Nun hatte Marcel van der Haar eine Fülle verschiedenster Werkstoffe (Schnittblumen, Früchte, Stoffe, Kunstpapier,…) bereitgestellt, aus denen die Teams wählen konnten. Auch zeigte er den Teams Möglichkeiten der Verwendung dieser Werkstoffe. Die Teams wendeten anschließend die unterschiedlichsten Techniken an, um die Werkstoffe an der Hutgrundform zu befestigen. Herauskam eine wunderschöne Palette verschiedenster Hutkreationen und der Jury fiel es nicht leicht das Gewinnerteam des Wettbewerbs zu ermitteln. Anschließend kam es zu einer schönen Geste der Gastgeber. Die deutschen Schülerinnen durften die entstandenen Hüte als Geschenk mit nach Münster nehmen.

Die begleitenden Lehrer aus Münster (Anne Tenbergen, Achim Bruun und Ulrich Kowalski) bedankten sich mit ihren Schülerinnen für die Gastfreundschaft und sprachen gleichzeitig eine Einladung für das nächste Tandemprojekt 2019 in Münster am Anne-Frank-Berufskolleg aus.

Text: KOW