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Zeitzeuge der Tschernobyl-Katastrophe besucht das Anne-Frank-Berufskolleg

Adam Varanets hat am 13.03.2019 das Anne-Frank -Berufskolleg besucht, um vor mehr als 240 Schülerinnen und Schülern als Zeitzeuge von Tschernobyl zu berichten. Zur Zeit der von Menschen verursachten atomaren Katastrophe 1986 hat er nur 20 km entfernt im Gebiet Gomel, Belarus (Weißrussland), als Lehrer gearbeitet und wurde direkter Zeuge des Unglücks. Adam Varanets hat bis heute mit den Folgen zu kämpfen. In seiner Heimat ist es schwierig über dieses Thema öffentlich zu sprechen. In Deutschland nutzt er deshalb die Chance, frei über die Geschehnisse von damals zu sprechen und die zukünftige Generation zu warnen: „Es gibt kein friedliches Atom.“ Adam Varanets erzählt furchtlos über seine Erlebnisse und politischen Einschätzungen, auch wenn er sich damit in seiner Heimat - Belarus gilt als letzte Diktatur Europas - in eine kritische Situation bringt. Er sagt, er habe nichts mehr zu verlieren. Aber er möchte so lange er kann vor der Gefahr der Atomenergie warnen.

Adam Varanets setzt damit eine seit 2012 bestehende Tradition am AFB fort, das jedes Jahr eine oder einen der sogenannten „Liquidatoren“ („Beseitiger“, eine von bis zu 800.000 Menschen, die während und nach der Katastrophe von Tschernobyl an der Eindämmung des Unglücks beschäftigt waren, um die radioaktive Strahlung zu „liquidieren“) zu einem Zeitzeugengespräch einlädt. Die Zeitzeugen besuchen mehrere europäische Staaten, um von ihren sehr persönlichen und bewegenden Erlebnissen während und nach der Katastrophe sowie den gesundheitlichen und politischen Folgen zu berichten. Organisiert werden diese Besuche im Münsterland vom Umweltforum Münster e.V..

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